Torben Schultz

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Sprintet ohne mich!

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Torben Schultz (DIE LINKE. Zeitung) verzichtet auf Berichterstattung von der Leichtathletik WM

Am heutigen Tage (5.8.09) erklärte Torben Schultz, Mitarbeiter von DIE LINKE. Zeitung, offiziell seinen Verzicht auf das nötige Akkreditierung-Verfahren um direkt von der Leichtathletik WM in Berlin berichten zu können. „Natürlich habe ich nichts zu verbergen und würde die Aufnahme-Prüfung locker bestehen“, erklärt Herr Schultz, „doch ich möchte nicht Teil einer Politik sein, die den Überwachungsstaat hoffähig macht.“

Schon 2006 hatte Herr Schultz auf die Berichterstattung von der Fußball WM im eigenen Land verzichtet. Damals, am Anfang seiner journalistischen Karriere, war das ein harter Entschluss der in internen Kreisen jedoch mehr als Frustration interpretiert wurde: War doch der herrliche Nordpark seiner Borussia nicht Teil des Ereignisses.
Doch gut drei Jahre später kommt die wahre Geschichte ans Licht, eine gute Freundin berichtet: „Der Staat gab damals mit der Zuverlässigkeitsprüfung dem Privatwirtschaftlichen Bereich die Möglichkeit in die Pressefreiheit einzugreifen. Das konnte und wollte Torben nicht akzeptieren.“

Schon das Verwaltungsgericht Köln hat im Januar 2009 festgestellt (AZ 20 K 1505/08), dass eine "Versagung der Akkreditierung nur in Betracht kommt, wenn hinreichende Anhaltspunkte dafür bestehen, dass der um eine Akkreditierung nachsuchende Journalist durch sein Verhalten die Veranstaltung, an der er teilnehmen will, stören will oder Leib und Leben der Teilnehmer dieser Veranstaltung gefährden will."
Und um einen solchen Möglichen Vorsatz der Störung oder Gefährdung fest zu stellen werden jetzt folgende Datensammlungen der Polizei genutzt:

  • das Landesdatensystem POLIKS
  • das Informationssystem Polizei INPOL
  • das INPOL neu (eine bundesweite Staatsschutzdatei)
  • Dateien des polizeilichen Staatsschutzes Berlin
  • die Datei "Gewalttäter Sport"
  • das LKA 574, durch das eine Anfrage bei der Verfassungsschutzbehörde des Landes Berlin gestellt wird
  • und vergleichbare Datensammlungen der Polizei des Bundes und der Länder

Sportjournalisten wollen aber „nur“ über den Sprint und den 10-Kampf berichten, vielleicht noch über Doping-Vorwürfe. „Jeglicher General-Verdacht ist falsch, Sicherheit kann nicht durch den Verlust von Freiheit erkauft werden“, so Herr Schultz, „es sollte der Presseausweis – den ich nicht habe – für die Akkreditierung ausreichen. Ich verzichte trotzdem gerne, als Journalist UND als Zuschauer!“

Dieser Artikel dient lediglich dazu, die taz in ihrer Entscheidung zu bestärken! Und ja, der ganze Text basiert auch auf der taz - und der ganze Text ist Sinnlos - oder auch nicht?! Vielleicht wacht die oder der eine ja jetzt doch auf.

www.freiheitstattangst.de

 

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(Das Kapital. MEW 23, S. 285)